WEITERFÜHRENDE CHRONIK

Sehr geehrte Leserinnen und Leser,

herzlich willkommen zu unserer weiterführenden Chronik zu den Gemeinden Schönbeck und Rattey. In dieser Chronik haben wir versucht, die Geschichte dieser Gemeinden detailliert und umfassend zu dokumentieren und damit ein wichtiges kulturelles Erbe zu bewahren.

Allerdings ist es aufgrund von rechtlichen Gründen notwendig, diese Chronik verschlüsselt zu präsentieren. Der Zugang zu dieser Chronik ist daher beschränkt und nur mit speziellen Zugangsdaten möglich. Dies dient zum Schutz der sensiblen Informationen, die in der Chronik enthalten sind.

In dieser Chronik finden Sie detaillierte Informationen zu den wichtigsten Ereignissen und Entwicklungen in der Geschichte von Schönbeck und Rattey. Wir haben uns bemüht, die Informationen so umfassend wie möglich zu präsentieren und dabei alle relevanten Aspekte zu berücksichtigen. Wir haben auch versucht, so viele historische Dokumente und Fotos wie möglich zu sammeln, um die Geschichte dieser Gemeinden möglichst anschaulich darzustellen.

Diese Chronik ist eine wertvolle Quelle für Historiker, Forscher und alle Interessierten, die sich für die Geschichte von Schönbeck und Rattey interessieren. Wir hoffen, dass diese Chronik dazu beitragen wird, das Bewusstsein für die kulturelle Bedeutung dieser Gemeinden zu stärken und ihre Geschichte zu bewahren.

Wir möchten Sie herzlich einladen, sich mit uns auf eine Reise durch die Geschichte von Schönbeck und Rattey zu begeben. Wir sind sicher, dass Sie diese Chronik genauso faszinierend finden werden wie wir, und dass sie Ihnen einen tiefen Einblick in die reiche kulturelle Vergangenheit dieser Gemeinden geben wird.

Chronikvorwort

Die erste Frage, die in diesem Zusammenhang beantwortet werden muss, heißt: „Wie alt ist das Dorf?“. Genau will man es wissen, auf Jahr und Tag. Und die Antwort kann nur lauten „Das ist unbestimmt …  sehr unbestimmt sogar!“. Es bleibt nur, die dementsprechenden Zeugnisse aneinanderzureihen und daraus seine Schlüsse zu ziehen.

Was aber kann nun mit Bestimmtheit gesagt werden?

In sehr früher Zeit breitete sich über die Schönbecker Flur das Meer aus. Das mächtige Kalklager in den Wiesen des Brohmer Weg und versteinerte Abdrücke von Seestern, östlich des Ratteyer Dammes an der Ratteyer Grenze gefunden, erzählen davon.

Weitere Zeugnisse einer nicht ganz so fernen Vergangenheit sind der Fuchs- und der Mühlenberg und die vielen moorigen Brüche; sie sind Überbleibsel der Eiszeit, deren starre Ströme die großen Granitblöcke, welche man überall in der Flur findet, von den Skandinavischen Alpen hierher trugen.

Die früheste Nacheiszeit führte jedoch schon Menschen in die Schönbecker Flur. Rohe Faustkeile, Denkmäler der älteren Steinzeit, berichten von ihrem Leben, und aus der jüngeren Steinzeit sind tadellos bearbeitete Beile aus Feuerstein erhalten. Ob an den „Krempel-Müren“ tatsächlich ein Pfahlbaudorf gestanden hat, wie alte Schönbecker aus unbekannten Quellen mitzuteilen wissen, bleibt jedoch dahingestellt.

Möglicher Weise gab es in der folgenden Bronzezeit im Nordosten der Schönbecker Flur eine menschliche Siedlung. Dort wurde von einem Bauern unter der Mutterbodenschicht eine gepflasterte Fläche von 10m mal 3m festgestellt; vielleicht ist sie der Rest einer Halle, die von den Menschen benutzt wurde, deren Urnen man in den anliegenden Flurstücken fand. Diese Urnen, in welche die Asche der Toten gebettet war, zerfielen schon bei der ersten Berührung.

Aus germanischer Zeit, etwa 1000 vor Zeitrechnungsbeginn bis 700 nach Zeitrechnungsbeginn, ist eine Siedlung nicht bekannt. Aber in der Sandgrube rechts neben der Straße Friedland – Woldegk (an der Golmer Grenze) wurde das Grab eines germanischen Kriegers freigelegt. Auf Grund der Waffen- und sonstigen Grabbeigaben stellten Altertumsforscher fest, dass der Tote ungefähr um Zeitrechnungsbeginn hier begraben wurde. Ob seine Sippe oder sein Stamm hier gejagt und den Acker bestellt hat, ist unbewiesen.

Für die folgende wendische Zeit (von 700 bis 1200 nach Zeitrechnungsbeginn) kann aus den alten Struktur jedoch mit ziemlicher Sicherheit geschlossen werden, dass in diesen Jahrhunderten das Dorf schon bestanden hat; aber Jahr und Tag der Gründung sind nicht mit Sicherheit zu bestimmen.

Es wird darum noch viel Arbeit geleistet werden müssen, bis die Schönbecker auch diesen ältesten Teil der Geschichte ihrer Heimat besser kennen lernen.

Wir beschränken uns im Rahmen der folgenden Ausführungen nur auf die Skizzierung der letzten Bruchteile des vieltausendjährigen Geschehens; auf die d e u t s c h e   Z e i t   i n   S c h ö n b e c k.

Als die germanischen Völker nach Süden abgewandert waren, um sich im römischen Reichsgebiet niederlassen und Staaten zu gründen, rückten von Osten her die Wenden in die volksarmen Gebiete zwischen Elbe und Oder ein. Ihr Versuch, auch jenseits der Elbe festen Fuß zu fassen, scheiterte am Widerstand der dort wohnenden Sachsen, Thüringer, Bayern und Franken. Die Wenden mussten sich seit dem 10. Jahrhundert gegen deutsche Eroberungsversuche wehren, auf die Dauer allerdings ohne Erfolg. Bis zum Ende des 13. Jahrhunderts waren alle Wendenländer zwischen Elbe und Oder dem Reichsgebiet einverleibt. Hier herrschte fortan der deutsche weltliche und geistliche Adel, vom wendischen Adel darin teilweise unterstützt.

Die Kolonisation der wendischen Ostgebiete erfolgte nach dem Vorbild der früheren fränkischen Eroberungen in den Ländern zwischen Rhein und Elbe. So zogen zuerst christliche Missionare ins Land und verbreiteten auch bei den Wenden Gewohnheiten und Anschauungen, wie sie in Deutschland schon üblich waren. Den Missionaren folgten einzelne bäuerliche Siedler, weil man in wendischen Ländern die alte bäuerliche Freiheit noch erhalten konnte, während sie in Deutschland durch den weltlichen und geistlichen Adel bereits eingeschränkt oder ganz beseitigt wurde. Hörig, d.h. einem Adligen abgabenpflichtig sein, von ihm mit der Scholle verkauft werden können, das wollte man nicht. Zwar hatten sich die wendischen Adligen diesen deutschen Gewohnheiten schon angepasst, aber dem Siedler räumte man doch noch eine Sonderstellung ein.

Als die deutschen Eroberungsversuche im Mittelmeerraum (Wiederherstellung des römischen Reiches – Kreuzzüge) dann endgültig fehlschlugen, suchten die Erben der deutschen Adligen unter der Führung mächtiger Fürsten (wie Heinrich dem Löwen, Albrecht dem Bären) oder in Ritterorden vereinigt, im Osten Land und Lehen zu erobern.

In jener Zeitbeginnt schließlich die geschriebene Schönbecker Geschichte …

1236 traten die Wendenherzöge von Pommern an die Markgrafen von Brandenburg das Land Stargard und damit auch Schönbeck ab. Noch das folgende Jahrhundert zeigte, dass die Pommern nicht endgültig, sondern nur unter Zwang der augenblicklichen Machtverhältnisse auf das Land verzichtet hatten. Sie überzogen die Herzöge von Mecklenburg, an die das Land 1302 gefallen war, mehrere Male mit Krieg, besetzten die noch jungen Städte Woldegk und Friedland und berannten Neubrandenburg. Dass auch Schönbeck bei dieser Gelegenheit heimgesucht wurde, ist selbstverständlich.

Im Prinzip wollten die pommerschen, wendischen Adligen bei dieser Gelegenheit nichts anderes, als vorher die deutschen Adligen erreichen: Versorgung ihrer erblosen Standesgenossen und größere Einkünfte für den Herzog (Fürsten). Die hörigen Bauern, denen es verhältnismäßig gleichgültig war, ob sie einen deutschen oder wendischen Fronherren die Abgaben und Hand- und Spanndienste zu leisten hatten, waren an diesen Kämpfen nur insofern beteiligt, als sie jeder Willkür der Krieger nachkommen mussten.

Die Markgrafen hatten diese Ereignisse, die für jene Zeit typisch waren, vorausgesehen und sich darum beeilt, das Land Stargard zur Verteidigung einzurichten. Sie verliehen 1244 Friedland und 1248 Neubrandenburg und Woldegk das Stadtrecht. Im gleichen Zeitraum ließen sie die Burg Stargard bauen. In den Städten wurden deutsche Bürger, besonders Handwerker und Kaufleute, angesiedelt, welche zugleich ihre Äcker vor der Stadtmauer bestellten. Diese Bürger besaßen der Landbevölkerung gegen über den Vorzug, dass sie frei waren und auch frei blieben. Diese gesellschaftliche Sonderstellung zeigte sich auch in den Preisen für landwirtschaftliche und städtische Erzeugnisse. Darum halfen die Bürger der Städte auch mit, Empörungsversuche der ländlichen Bevölkerung niederzuhalten.

Eine weitere Sicherungsmaßnahme der brandenburgischen Markgrafenbestand in der Verleihung von Herrenrechten an mehrere Adlige im gleichen Dorf. Das besagte nicht, dass die Adligen auch in diesen Dörfern wohnen mussten, in denen sie mit Einkünften ausgestattet wurden; aber bei Unruhen der Wenden waren sie dann gemeinsam interessiert, diese niederzuschlagen. Sie und ihre Freunde kamen mit militärischem Gefolge, um den Empörungen zu begegnen. Der deutschen Minderheit war es auf diese Weise möglich, die wendische Mehrheit im Zaum zu halten.

Darüber hinaus sorgten die brandenburgischen Markgrafen durch Ansiedlung von deutschen Bauern in den einzelnen Dörfern dafür, dass bei Unruhen sofort Helfer bei der Hand waren. Da nur wenige freie Bauern in den Dörfern Hofstellen erhielten, wurde ihnen besonderer militärischer Vorteil durch die Errichtung von befestigten Plätzen und burgähnlichen Kirchen geschaffen, wie man sie in der Zeit, als Friedland, Woldegk und Neubrandenburg das Stadtrecht erhielten, allenthalben in den Dörfern des Landes Stargard erbauten. Das damals innen 9,20 m mal 20,40 m große, aus Feldsteinquadern gefügte Schiff der Schönbecker Kirche mit seinen 8 m hohen und 1,10 m dicken Mauern ist noch heute ein beredtes Zeugnis dafür. Die Schlitzfenster an der Ost- oder Altarseite und ebensolche an der Südseite (letztere allerdings nicht mehr vorhanden) unterstreichen den militärischen Charakter der Kirche noch mehr. Zur Zeit der Pommernstürme im 14. Jahrhundert kam dann die Friedhofsmauer dazu. Der Eingang im Südosten für die Vikare ist ein Beweis dafür. Diese Mauer muss in jenen Tagen aber höher als jetzt gewesen sein; das Südost-Tor lässt dies heute noch erkennen. Wahrscheinlich hat man die Steine später abgetragen und zum Bau des Kirchturmes mitverwandt, der im 15. Jahrhundert errichtet wurde.

Die Daten, welche die Chronik (1) über das alte Schönbeck dieser Zeit gibt, bestätigen die bisherigen Ausführungen. Von 1300 – 1500 verkauften die Adligen Loocstede, Holtebutel, Peccatel, Czernyn und Heydebreke aus Schönbeck vor allem an die Kirche Einkünfte im Wert von rund 120 Mark. Das war eine beträchtliche Summe 1 Mark hatte 16 Schilling, und eine „gute“ Kuh kostete 8 Schilling, eine „Fette“ Kuh 3 Schilling (3). Es wurden also jährlich Erzeugnisse im Wert von 240 Milch- und 600 Schlachtkühen aus Schönbeck herausgeholt. Nicht einbegriffen in diese Zahlen ist der „Zehnte“ (Teil des Wirtschaftsvertrages), den die Kirche ohnehin erhielt.

Diese Zahlen erscheinen erst im rechten Licht, wenn man bedenkt, dass von 1338 bis 1508 nur vier freie Bauern für Schönbeck bezeugt sind. (1). Daneben ist jedoch von 38 Bauleuten die Rede (1), womit offensichtlich die wendischen Bauern oder deren Nachkommen gemeint sind, denn die Bauleute waren Hörige oder Fron-Bauern. Zwar stehen in der Chronik fast ausnahmslos deutsche Namen, das besagt aber nicht, dass es auch deutsche Bauern waren. Schließlich bestand zu dieser Zeit die deutsche Herrschaft schon 200 Jahre.

Die Rolle der Kirche bei der Kolonisation der Ostgebiete ist für Schönbeck ebenfalls schriftlich bezeugt. In Schönbeck zeigte sich ihre Aktivität vor allem auch darin – Schönbeck ist seit 1293 als Pfarr Ort schriftlich genannt – (1), dass der katholische Weltgeistliche in Schönbeck 1338 zu seiner Unterstützung zwei Vikare von der Kalandsbrüderschaft (Mönche) auf Neubrandenburg erhielt (1). Ihre Einkünfte waren verhältnismäßig groß. Fünf Hufen Land (50-60 ha) wurden zur Versorgung dieser beiden Hilfsgeistlichen zur Verfügung gestellt; das ist fünfmal so viel Land, als ein freier Bauer zur Pachtung erhielt.

Die beiden Vikareien müssen sich in unmittelbarer südöstlicher Nähe der Kirche befunden haben. Man nennt den vom Bach flach ansteigenden Hügel noch heute den Klosterberg. Das alte Bauernhaus, das dort stand und in dem noch vor 60 Jahren alte Leute untergebracht wurden, ist ebenfalls als „Kloster“ bezeichnet wurden. Wahrscheinlich wurden die beiden Vikareien nach der Reformation in Bauernwirtschaften umgewandelt. Der Chronist berichtet nämlich für 1559 von sieben und für 1624 von sechs Bauernstellen im Dorfe, drei bzw. zwei mehr als in älteren Zeiten. Der (zugemauerte) Eingang der Vikare zum Friedhof ist an der Südostseite der Friedhofsmauer noch zu erkennen. Sie werden wahrscheinlich auch das spitzbogige, zugemauerte Granitportal an der Südseite der Kirche benutzt haben.

Für den Geistlichen war der Eingang an der Nordseite der Friedhofsmauer bestimmt. Von der Sterbekammer gelangte er auch von Norden her, unmittelbar neben der nach dem 30jährigen Kriege erbauten Kanzel, in der Kirche. Das geht auch aus der Lage des alten Pfarrhauses hervor, dessen Grundmauern heute den Stall tragen. Es wurde im Dreißigjährigen Kriege zerstört und das neue, heute noch vorhandene, 1664 nebenan aufgebaut. (2).

Da der Pfarrer seit dem 15. Jahrhundert noch Brohm und seit dem 16. Jahrhundert auch Lindow mit zu betreuen hatte, verfügte er ebenfalls über ein ansehnliches Einkommen, denn die Pfarräcker ließ er für sich durch „erbuntertänige Bauern“ bewirtschaften. In Schönbeck haben diese zuletzt im Pfarrwitwenhaus und an der Südmauer des Friedhofes gewohnt. Außerdem waren von den Gemeindemitgliedern Hand- und wahrscheinlich auch Spanndienste zu leisten. So weiß noch eine alte Schönbeckerin zu berichten, dass es für die Einwohner, welche keine Grabstelle kaufen konnten, üblich war, sich eine solche durch Handdienste zu erwerben. In früherer Zeit wird man wohl auch den „Zehnten“ teilweise dadurch abgegolten haben.

Die Pfarrwitwen wurden zeitweilig auch aus den Pfarräckern in Lindow und Brohm versorgt. (2).

Neben dem Pfarrhof befand sich seit alten Zeiten der Freischulzen, zuletzt Jühlkehof. Die ältesten Gebäude dieses Gehöfts sind allerdings verschwunden. Das heute noch vorhandene Herrenhaus wurde nach dem Dreißigjährigen Krieg neu errichtet.

Seit dieser Zeit wurde auch die Lebenshaltung der „Vornehmen“ im Dorfe üppiger. Die großen Parkanlagen beim Pfarrhof und beim Freischulzenhof mit den alten Bäumen sind das äußere Zeichen dafür.

Uralt ist auch der Platz der Schmiede im Süden der Kirche am Mühlenbach. Schon 1435 ist sie bezeugt (1), kam in kirchlichen Besitz und wurde dann auf der westlichen Bachseite neu errichtet. Das alte Gebäude blieb lediglich Wohnhaus für den Dorfschmied.

Die Mühle hat sich immer am Ausgang des „unteren“ Teiches befunden. Bis 1890 etwa befand sich dort eine Wasserradmühle. Damit sie stets genügend Wasser hatte, wurde auch der „obere“ Teich abgesperrt, der heute im Süden der Kirche noch als versumpftes Wiesenstück zu erkennen ist.

Eine Papiermühle lag auf Golmer Gebiet dicht an der Flurgrenze. Die alten Eichenbäume bezeichnen noch den Platz. Ihre Entstehung wird ins 16. Jahrhundert zu legen sein, als der Buchdruck; die handschriftliche Anfertigung von Büchern, Urkunden usw. völlig verdrängte, vielleicht auch erst ins 18. Jahrhundert, als man gedruckte Zeitungen zu lesen anfing.

Der Dorfkrug hat heute seinen alten Platz noch inne. Damit sind – außer der Meierei – auch alle Hofstellen der freien Einwohner Schönbecks genannt. Der Grund und Boden war zwar bis in die Zeit der Weimarer Republik hinein nicht ihr Eigentum, aber sie hatten für ihn nur eine Pacht, meist in Naturalien, zu leisten. Sie durften das Erbpachtrecht auch an andere freie Mecklenburger verkaufen, ein Recht, das erst nach 1828, nach der Mecklenburger Bauernbefreiung, alle Mecklenburger für sich in Anspruch nehmen konnten. Warum es erst nach 1000 Jahren feudalistischer Fronherrschaft dazu kam, ist aus folgenden Gründen zu ersehen:

Die Lage der hörigen Bevölkerung Schönbecks hatte sich im Laufe der Jahrhunderte immer mehr verschlechtert. Die 38 Bauleute, welche 1496 in der Chronik genannt sind, und deren Vorfahren besaßen verhältnismäßig große Bauernstellen. Auf ihrem Land konnten sie 50-60 Zentner Getreide aussähen. Sie besaßen also 12-15 ha Ackerland, dazu kam noch die Hälfte Brachland, das als Weide benutzt wurde. Sie bestellten nämlich ein Drittel des Ackers mit Wintergetreide, ein weiteres Drittel mit Sommergetreide und das restliche Drittel ruhte aus, wurde wohl auch bearbeitet und gedüngt, aber doch nur als Weide benutzt. (3). Einen großen Teil des Ertrages hatten sie an den Grundherren abzuliefern; er schwankte zwischen ein Drittel bis zwei Drittel. (4). Für Schönbeck liegen diese Zahlen nicht vor. Darüber hinaus waren Abgaben an den Landesherrn und der „Zehnte“ an die Kirche zu leisten. Außerdem wurden die Bauern von den Grundherren zu Hand- und Spanndiensten herangezogen, die in früherer Zeit aber nicht erheblich gewesen sein können, denn bei 38 Bauleuten im Dorf blieben für größere grundherrliche Güter, abgesehen vom Freischulzenhof, keine Flächen frei. Lediglich die Meierei, den späteren Dominialpachthof, wird es in Schönbeck gegeben haben, eine Stelle, durch welche der Landesherr die Abgaben der Bauern einzog. Es ist anzunehmen, dass Markgraf Waldemar anlässlich seines Schönbecker Aufenthaltes (1313) hier wohnte. (1).

Die Meierei lag dort, wo wir später den Dominialpachthof, heute die Agrargenossenschaft Schönbeck finden. Was zu ihr an Land gehörte, kann aus den Namen der einzelnen Schläge des Dominialpachthofes abgelesen werden. Die Brandkoppel (Brandkoppelschlag), die man im Frühjahr des besseren Graswuchses wegen abbrannte, und als Weide für das Vieh der Meierei benutzte, gehörte dazu. Außerdem der Bummelbergschlag und der zwischen beiden liegende Eichhorster-Weg-Schlag mit der Schäferwiese am Waldrand. Diese Schäferwiese wird sich früher auch links des Eichhorster Weges befunden haben. Sie ist insofern für die Existenz der Meierei von Bedeutung, als 1496 ausdrücklich der Schäfer und der Kuhhirte erwähnt werden.

Man könnte es für möglich halten, dass Schäfer und Kuhhirte das Vieh der Bauleute weideten, aber diese Annahme ist abwegig, weil zu dieser Zeit schon das Land der Holtebutel, der größere Teil des Rote-Moor-Schlages, an den Landesherrn und damit an die Meierei gefallen war. (1). (3). Hinzu kommt, dass sich bis 1624 die soziale Struktur im Dorfe dahin verändert hatte, dass nur noch 17 Bauleute und 12 Kossäten vorhanden waren. Die Kossäten bekamen nämlich nur ihr Haus und ein Stück Gartenland und mussten auf dem Gutshof arbeiten, d.h. eine große Zahl von Bauleuten war enteignet, ihr Land zur Meierei, dem wachsenden Dominialpachthof, geschlagen worden.

Die Gründe für dieses Bauernlegen liegen auf der Hand.

Außer dem Land der Adligen fiel durch die Reformation auch ein großer Teil des kirchlichen Besitzes an den Landesherrn. Alle diese Flächen mussten beackert werden. Dazu waren die Bauleute ausersehen, die nun das ganze Jahr über mit 2 Gespannen, also auch mit 2 Männern, auf dem Gute arbeiten mussten. Diese Verschärfung der Hand- und Spanndienste gestattete es den Bauleuten nicht mehr, die eigene Wirtschaft zu führen. Sie traten ihr Land „freiwillig“ an den Landesherrn ab und wurden Kossäten. (4).

Der an den Bummelberg-Schlag grenzende Jatzker-Weg-Schlag mit dem „Feldbruch“, dem „Tannenbruch“ und den „Kotzen-(Kossäten-) Brüchen bestätigen diese Annahme. Der Tannen-Bruch (Bruch in den Tannen) weist darauf hin, dass sich hier ehemals Wald befunden hat, denn ihm steht der „Feld-Bruch“ (Bruch des Feldes“ entgegen. Die „Kotzenbrücher“ zeigen schließlich, dass man hier nur vormaligen Bauleuten noch geringe Nutzungsrechte an Land für Tierfutter überlassen hatte.

Zwischen Bauleuten und Kossäten standen noch die Höckerleute, die zwar auch kein Land mehr besaßen, aber auf ihren Höfen zuerst noch die Gespanne unterhielten. Ein solcher Höckerhof (ehemals Bauhof) lag links der Auffahrt zum Bahndamm. Bessergestellt als die Kossäten waren die Höckerleute insofern, als sie ein größeres Deputat bekamen.

Bis zur Bauernbefreiung in Mecklenburg verschwanden in Schönbeck dann auch die letzten Bauleute, und übrig blieben zunächst 12, später 15 Büdner, die sich von den Gutstagelöhnern dieser Zeit dadurch unterschieden, dass das Haus ihr Eigentum war. Allerdings gab man ihnen zuerst kein Land, sie sollten also durch Tagelöhner Arbeit nicht nur für ihren Lebensunterhalt sorgen, sondern dem Gutsherrn darüber hinaus die Instandhaltung ihrer Häuser abnehmen. Als sich dann herausstellte, dass sie ihre Kuh, ihr Schwein und ihre Gänse nicht ernähren konnten, gab man ihnen etwa 1 ha Ackerbund Wiese. Die sogenannte Bauernbefreiung vollendete nur das z.Zt. der Reformation begonnene Bauernlegen und brachte fast die ganze Schönbecker Flur, ausgenommen die Schulzenwirtschaft, die Pfarrwirtschaft, die Pachtländereien des Schmiedes, des Müllers und des Krügers, sowie der Büdner, zur Meierei, dem späteren Dominialpachthof. Erwähnt muss noch werden, dass die Ackerfläche auch durch Rodungen vergrößert worden war, erstens im Jatzker-Weg-Schlag, zweitens im angrenzenden Chaussee-Schlag, ihm gegenüber auf der anderen Seite der Straße Friedland-Woldegk im nördlichen Teil des Brohmer Weg-Schlages und wahrscheinlich auch östlich des Lindower Weges bis zur Ratteyer Grenze. Dem Landesherrn wurde nämlich in den Pachtbriefen der Büdner usw. neben anderen gedruckten Formulierungen handschriftlich ausdrücklich das Jagdrecht in den Pachtländereien vorbehalten. Der Gewohnheit folgend, sprach man von diesem Bereich der Schönbecker Flur noch als Jagdgebiet, obwohl der Wald schon abgeholzt war.

Die alte Meierei umfasste also die Brandkoppel, den Eichhorster-Weg-Schlag mit der Schäferwiese, den Bummelberg-Schlag und als drittes Ackerstück für die Dreifelderwirtschaft den südlichen Teil des Brohmer-Weg-Schlages. Rechts des Brohmer Weges lagen weitere Wiesen, unter anderem auch die Bleichwiese. Sie ist ein Zeichen dafür, dass man auf dem Gut auch Weber unterhielt, von denen einige in der „unteren Ecke“ und am Dorfausgang in Richtung Golm als Büdner weiterwirkten. Dort bediente einer auch den Schlagbaum, an welchem das Straßengeld erhoben wurde.

Dem Wachstum der Meierei zum Gute entsprach auch das Wachstum des Gutshofes. Südlich davon, entlang der linken Seite des Eichhorster Weges (von der Hauptstraße aus gesehen) standen die Bauernscheune, der Schafstall und die Roggenscheune; rechts des Eichhorster Weges die Weizenscheune und der Schweinestall, nördlich das Gutshaus parallel mit dem Eichhorster Weg die Haferscheune, der Kuhstall und im Hintergrund zur Tiefwiese hin die Gutsschmiede und Stellmacherei. Nach Osten, zur Bachseite hin, wurde der alte Hof durch den Hammelstall und eine weitere Scheune, den sogenannten Ochsenstall, abgegrenzt.

Damit ist zugleich der Hinweis darauf gegeben, dass die Hauptstraße in früherer Zeit weiter westlich über den Bummelberg und weiter etwa in Höhe der Lehmkuhle am Eichhorster Weg in gerader Richtung auf Golm und dort jenseits der tiefliegenden moorigen Wiesen westlich des Gutes Golm verlief. Auch in Schönbeck haben wir weitere Zeugen dafür, erstens den Höckerhof und einen weiteren Bauhof 150 m südlich davon (westlich der heutigen Straße).

Ein dritter Hof, zwischen dem zuletzt genannten Gehöft und der Schmiede gelegen – seine Fundamente sind links der Straße Woldegk-Friedland noch zu erkennen, gibt schließlich die letzte Auskunft über die älteste Zeit. Und zwar führte von der alten Straße Golm-Schönbeck ein Weg bis an den Bach bei der Schmiede, dort durch die Furt bis in die „untere Ecke“ und wahrscheinlich noch weiter. Dort sind nämlich noch weitere alte Bauhöfe überliefert.

Schönbeck – Dorf und Meierei – hatten also das für Mecklenburg typische Aussehen: die wendische Siedlung zwischen den beiden Teichen rund um den Klosterberg lockerte sich nach der Kolonisation zu einem Straßendorf (Golmer Weg bis zur Furt und „unteren Ecke“) auf und im Hintergrund, „versteckt unter alten Bäumen, abseits, lag der Gutshof“. (6).

Fragt man nun nach den Gründen für die immer schlechter werdenden Lage der Bauleute und das Anwachsen der Meierei zum großen Gut, so findet man die Antwort in den Preisverhältnissen.

Wie schon erwähnt, kostete eine fette Kuh Ende des 13. Jh. drei Schilling. Für ein Paar Schuhe bezahlte man einen Schilling vier Pfennige, d.h. eine fette Kuh war ungefähr so viel wert wie 2 Paar Schuhe; ein Zeichen dafür, dass die Handwerker in den Städten und die Kaufleute, die aufs Land kamen, ein erhebliches Einkommen hatten. (3).

Ein Tagelöhner bei einem Baumann verdiente zu dieser Zeit jedoch 4 Pfennig pro Tag, d.h. alle 4 Tage ein Paar Schuhe alle 9 Tage eine fette Kuh. (4).

 400 Jahre später sah es schon wesentlich anders aus.

Da kostete eine fette Kuh 5 Reichstaler, also 80 Schilling. Die Schuhe waren erheblich billiger geworden (an der Kuh gemessen); Zahlen liegen leider nicht vor. Aber auch die Arbeitskraft des Tagelöhners war entschieden billiger geworden. Außer Kost bekam er im ganzen Jahr 15 Reichstaler (3), also 3 fette Kühe im ganzen Jahr an Geld, während er vorher bei 300 Arbeitstagen im Jahr 33 fette Kühe verdient hatte. Das Essen, welches er um 1700 erhielt, müsste also 30 fette Kühe wert und damit ein wahrhaft fürstliches Essen gewesen sein, wenn es der Gutsherr dem Tagelöhner nicht vorenthalten hätte.

 Somit ist selbstverständlich, dass der Gutsherr sehr daran interessiert war, seinen Bauleuten die Äcker zu nehmen, denn dann bekam er den ganzen Ertrag dieser Wirtschaften und hatte für die Tagelöhner Arbeit verhältnismäßig wenig zu zahlen. Der Gewinn war enorm!

Unter diesen Gesichtspunkten versteht man es auch, warum die Grund- und Gutsherren ihre Bauern schließlich ganz befreiten. Das konnte aber nur gelingen, weil der größte aller Gutsherren, der Landesherr, dem die meisten Dörfer in Mecklenburg gehörten, am meisten daran interessiert war. So lag die Reformation schon aus diesem Grunde vornehmlich in seinem Interesse. Er gewann auch durch den 30-jährigen Krieg, der Mecklenburg durch kaiserliche und schwedische Heere völlig verwüstete und nur ein Sechstel der Bevölkerung übrig ließ, denn das Land der umgekommenen Bevölkerung fiel natürlich auch dem Landesherrn zu. Die „Bauernbefreiung“ bildete dann den Schlussstrich.

Es ist interessant zu wissen, dass der Tagelöhner um 1900 in 18 Tagen zwei Scheffel Korn und 3 Mark, der Hofgänger pro Tag -,40 Pfennig im Sommer und -,30 Pfennig im Winter erhielt (die Mark hatte inzwischen 100 Pfennige erhalten) u bei einer Arbeitszeit von morgens 5,30 Uhr bis 23 Uhr. Die fette Kuh kostete damals 150 – 250 Mark, ein Scheffel Korn 3,50 Mark, das Paar Schuhe 6,- bis 8,- Mark, denn inzwischen war die Maschinenindustrie endgültig zum Sieg gelangt und damit das Handwerk völlig ruiniert.

Die Landesherren besaßen in früherer Zeit die Lehnshoheit, d.h. sie gaben den Adligen Grundherrschaften zur Nutzung, behielten sich selbst natürlich die meisten Einkünfte vor; auch an Schönbeck waren sie beteiligt. Außerdem sorgten sie dafür, dass sich das Bürgertum in den Städten gut entwickeln konnte, denn vornehmlich von ihm erhielten sie die Steuern für den Warenumsatz, aber auch die Verleihung der Stadtrechte und die Wegegelder. Aus dem Handwerkertum der Städte hatte sich dann schnell das Kaufmannstum entwickelt, das auch schwunghaften Fernhandel betrieb und so erheblich mehr Steuern aufbringen konnte. Damit der Handel gesichert war, wurden die Städte so gebaut, dass man in einer Tagesreise von einer zur anderen kommen konnte. (Woldegk-Friedland, Neubrandenburg-Woldegk usw.) In dieser Weise waren auch die Städte des Norddeutschen Städtebundes über die ganze europäische Tiefebene ausgebreitet. Es zogen durch Schönbeck also früher auch einmal die „Hansen“ (Karawanen) der Kaufleute und wurden hier wie anderswo von Raubrittern bedroht. Der Landesherr schützte natürlich die Kaufleute, die um 1500 nicht mehr nur handwerkliche Erzeugnisse weiterverkauften, sondern auch die industrielle Produktion aufnahmen, um noch mehr verdienen zu können. Sie kauften Wolle und Leinen, welche die Bauern sponnen und webten und dafür nur geringes Entgelt erhielte. Danach richteten sie Arbeitshäuser (Manufakturen) – die Vorformen der Fabrik – ein, verdienten noch mehr und zahlten darum noch mehr Steuern. Es standen sich also die Klasse der Feudalbauern und die Klasse der Fabrikbesitzer gegenüber, und auf dem Gegensatz zwischen diesen beiden Klassen beruhte die neue Herrschaftsweise der Fürsten, Absolutismus. Der Fürst war gewissermaßen der lachende Dritte. Da die Feudalherren mit der prunkvollen Lebenshaltung der Kaufleute, den späteren Fabrikanten, nicht mehr wetteifernkonnten, setzten sie das beschriebene Bauernlegen bis zur Bauernbefreiung durch.

Die Folge der industriellen Produktion war vor allem die Entstehung des neuen deutschen Nationalismus, in dem die Landesherren nur noch eine untergeordnete Stelle spielten. Dieser Staat brachte ihnen aber neue ungeheure Gewinne, vor allem aus den Kriegen, und die „freie Bevölkerung“ bezahlte diese Kriege mit Gut und Blut. Die Gedenktafeln in der Schönbecker Kirche für die Gefallenen der Kriege von 1870/71 und 1914/18 sowie 1939/45 reden eine klare Sprache.

Es ist darum verständlich, dass die ehemaligen Bauleute, Höckerleute, Kossäten und schließlich auch die Gutstagelöhner und die Industriearbeiter anfingen, sich auf ihre Interessen zu besinnen. In Deutschland entstand die sozialdemokratische Arbeiterpartei, die in Schönbeck allerdings keine Vertreter hatte, denn hier wurde vor den Wahlen, vor allem vom Pächter der Dominialhofes der Befehl zur Stimmabgabe für den „richtigen Kandidaten“ gegeben. Die Stimmung der Gutsarbeiter war wie überall bei den deutschen Arbeitern.

Die November-Revolution von 1918 änderte nur wenig am Leben der Schönbecker, denn lediglich die Gesindeordnung war nominell aufgehoben, der Landarbeiter in gewisser Hinsicht dem Fabrikarbeiter gleichgestellt worden. Doch die alten Gewohnheiten bestimmten das öffentliche Leben noch lange weiter.

Lediglich für die Erbpachtbauern und die Büdner hatte sich die Lage günstiger gestaltet. Ihre Äcker wurden bis auf eine wirtschaftlich rentable Größe vermehrt. Die ersten Siedler fanden Eingang nach Schönbeck, als der Dominialpachthof 1936 verschwand. Viele größere und kleinere Bauernhöfe entstanden. Da das auch in anderen deutschen Ländern so war, lohnt es sich ein wenig nach den Gründen für diese Maßnahme Adolf Hitlers zu suchen.

Der Konkurrenzkampf zwischen den Fabrikherren hatte Handwerker und kleinere Betriebe ruiniert. Eine kleine Zahl von Monopol- und Konzernherren beherrschte die deutsche Industrie.         

Auf dem Lande war die Entwicklung ähnlich. Der Konkurrenzkampf hatte die Preise für landwirtschaftliche Erzeugnisse immer mehr herabgedrückt. In der Weimarer Republik trat noch die ausländische Konkurrenz verschärft in Erscheinung, so dass die deutschen Güter schließlich nicht mehr rentabel blieben. Zwar zahlten mehrere Regierungen der Weimarer Zeit den Gutsbesitzern erhebliche Hilfsgelder, damit war jedoch der Fall der Gutswirtschaft nicht mehr aufzuhalten. Seit Hitlers „Mein Kampf“ geschrieben war, eröffnete sich außerdem für die deutschen Krautjunker die Aussicht, in der Sowjetunion neu zu „kolonisieren“, d.h. Russland und dessen Kolchosen zu Objekten ihrer Ausbeutung zu machen.

 Die Propaganda für die sogenannten „Erbhöfe“, die Rede davon, dass die Bauern der „Kraftquell der Nation“ (nur einer der Nachkommen erbte den Hof, die anderen wurden in der Regel Land- und Fabrikarbeiter, auch Angestellte und Beamte und vor allem Soldaten – sie waren die große Reservearmee des imperialistischen Deutschlands) seien und die Hetze gegen die Russen, die völlig falsche Vorstellungen bei den meisten Menschen erzeugte, hatten auch die Köpfe vieler Bauern verdunkelt, zumal ihre Siedlungen beispielsweise in Schönbeck recht ansehnlich waren.

Das deutsche Volk war angeblich von der „Vorhersehung“ dazu ausersehen, die „Neuordnung Europas“ vorzunehmen. Nur waren die „ordnenden Mächte“ oder die „Vorsehung“ dieses Mal die deutschen Junker und Industriellen. Die letzten 12 oder „1000“ Jahre Schönbecks sind jedoch schnell vorüber gegangen und damit ist auch die Zeit des alten Schönbeck vorbei. Es stehen nur noch die Gebäude der alten Zeit …

Quellennachweise:

  • „Kultur- und Geschichtsdenkmäler des Freistaates Mecklenburg 1925“
  • „Jahrbücher und Jahresberichte des Vereins für mecklenburg-

ische Geschichte uns Altertumskunde“, 1904

  • „Beschreibung des Großherzogtums Mecklenburg, von Küvern“, 1737
  • „Deutsche Kultur- und Sittengeschichte“ von Scherr, 1925
  • „Deutsche Rechtsgeschichte“, von Schröder, 1920
  • „Das deutsche Dorf“, von Mielke, 1920

Dazu einzelne alte Pachtverträge und weitere alte Urkunden.

Wenden: Wenden ist eine veraltete Bezeichnung für Slawen im deutschsprachigen Raum

Freischulzenhof: Schönbeck besaß zwei Güter: den eigentlichen Gutshof und den kleineren Freischulzenhof. Der Freischulzenhof war um 1600 im Besitz von Thomas Sternberg. Ein Freischulze (auch Lehnschulze) war normalerweise von den gewöhnlichen Bauernlasten befreit und wurde daher als Freischulze bezeichnet. Als Schultheiß bzw. Schulte oder Schulze bezeichnete man früher den Gemeindevorsteher. 

Meierei: Meierei (auch Maierei) steht für: ein landwirtschaftliches Pachtgut

Als Meierhof (MeiereiMeyerhof, von lateinisch maiores villae) wird ein Bauerngehöft oder -gebäude benannt, in dem in seiner Geschichte einmal der Verwalter (der Meier) einer Landwirtschaft gelebt hat, die zu einer adligen oder geistlichen Grundherrschaft gehörte.

Dominialhof: Größeres Bauernhaus mit Holzzaun.

Kossäten:      Kossäten, waren Dorfbewohner, die einen Kotten (eine Kate) besaßen. Sie hatten nur geringen Landbesitz, aber keinen vollen Anteil an der Hufenflur. Kötter können in Deutschland ab dem 14.

Krautjunker: Spottname für adlige Gutsbesitzer mit nur auf ihre Gutswirtschaft beschränktem Horizont (18. Jh.), später besonders für den preußischen Landadel.

Als Junker wurden Rittergutsbesitzer in den ländlich geprägten Gebieten Ostelbiens bezeichnet, die meist (aber nicht unbedingt) zum preußischen Adel gehörten.

Schlotbarone: Diese „Schlotbarone“ genannten Neureichen und Neuadligen wurden wegen ihrer angeblichen Emporkömmlingsmanieren verspottet und sprichwörtlich so genannt.

Vikare: In der römisch-katholischen Kirche bezeichnet der Begriff Vikar den Inhaber eines Stellvertretungsamtes, dem bestimmte Befugnisse übertragen worden sind. Das Amt des Vikars kann dauerhaft oder vorübergehend verfasst sein. Vikariate wurden im Mittelalter häufig von Privatpersonen gestiftet und konnten sich auf einen einzelnen Altar einer Stadtkirche beziehen, an welchem der so finanzierte Vikar „auf ewige Zeit“ Seelenmessen für den Stifter oder dessen Familie zu halten hatte.